POLITISCHES TELEGRAMM: WESTBALKAN

Von Dr. Norbert van Handel

Der Kosovo, das frühere Amselfeld, entwickelte sich im Lauf der Zeit schlechthin als Symbol der Kämpfe christlicher (!) Albaner, Serben und Teile von anderen Balkanvölkern gegen den systematischen und längstjährigen Kampf mohammedanischer Türken gegen die christliche Welt, der letztendlich erst mit der erfolglosen Belagerung von Wien 1683 und den nachfolgenden siegreichen Feldzügen des Prinzen Eugen gegen die Osmanen endete.

In den folgenden Jahrhunderten wurde Kosovo, das Amselfeld, ein unbestrittener Teil Serbiens, der schlechthin der Kulminationspunkt des Patriotismus der Serben wurde.Kosovo den Serben wegzunehmen, wenn auch damals aus nachvollziehbaren Gründen, war schlechthin dem serbischen Staat das Symbol seines christlichen Patriotismus zu nehmen. Aus österreichischer Sicht vergleichbar, wie wenn man das alte habsburgische Heiligtum Mariazell den Tschechen gegeben hätte.Wenn wir von der Büchse der Pandora sprechen, so meinen wir, dass die Etablierung eines eigenen Staates im Kosovo auch anderen Identitäten am Balkan, z.B. der Serbischen Republik (Republika Srpska) die Möglichkeit eröffnet haben ebenfalls einen eigenen Staat zu fordern.

Ein Momentum das Instabilität in Südosteuropa nur steigern kann. Der Premierminister des Kosovo, RamushHaradinaj, schrieb vor einigen Monaten auf Twitter, dass keine Grenzen mehr zwischen Albanien und Kosovo bestehen würde. Es gibt weitere Äußerungen in diese Richtung, unter anderem auch seitens des Ministerpräsidenten Albaniens, Edi RamaWie wir hören, bleibt es nicht dabei, weil die Albaner sich erhoffen Teile von Montenegro (Östlichen Teil), Mazedonien (Westlichen Teil) und Teile von Griechenland, an Albanien anzuschließen und gerade wird in Volksschulen, als eine Art Theateraufführung, den Kindern bereits vorgeführt, wie Albanien aussehen soll, wenn das Puzzle fertiggestellt ist. Dies mögen derzeit politisch nicht rational umsetzbare Tendenzen sein, aber sie bestehen einmal und wer sorgfältig die politische Lage beobachtet weiß, dass Wünsche, die momentan unerfüllbar sein mögen, in Zukunft immer stärker an Gestalt gewinnen werden.

Erstaunlicherweise fragt kaum jemand, wessen Land der Kosovo in Wirklichkeit ist und wenige wissen, dass hier ein Völkeraustausch durch demographische Entwicklungen (die Kosovo-Albaner sind großteils Muslime) passiert.
Ob sich in diesem Gebiet überhaupt jemand um Menschenrechte und Frauenrechte oder sonstige demokratische Werte Gedanken macht, ist mehr als fraglich. Zur Liste dieser Entwicklungen stellt es sich auch mehr als problematisch heraus, wenn man dem Kosovo den Wunsch erfüllen würde Visafreiheit für die EU zu geben. Einer ungezügelten und diesfalls auch legitimen Einwanderung einer unbegrenzten Anzahl von Moslems wäre damit Tür und Tor geöffnet.

Umso verwunderlicher ist es, dass anscheinend die EU und insgesamt der Westen völlig vernachlässigt, dass Tausende IS Kämpfer aus dem Kosovo stammen und nach dem Kosovo zurückgekommen sind und dass die Kosovo Mafia derzeit die stärkste kriminelle Organisation in der EU ist (Handel mit menschlichen Organen, Menschen, Drogen, Waffen u.s.w.).

Aufgrund der Entwicklungen der Abspaltung der Kosovo-Albaner von Serbien und dem Anschluss an Albanien kommen natürlich – wir verwiesen bereits darauf – auch die Serben aus der Republik Srpska, welche innerhalb der Republik Bosnien und Herzegowina besteht, auf die Idee sich – falls Kosovo sich an Albanien anschließt – von Bosnien und Herzegowina abzuspalten und an Serbien anzuschließen.
Darauf lassen schon mehrfach Äußerungen von Politikern der Republik Srpska schließen, welche glauben sich im Fall des Falles auch analog selbst abspalten zu dürfen und im gleichen Nationalstaat zu leben, wie die Serben.
Die Idee „ein Volk ein Staat“ wird also fortgeführt. Wenn wir uns darauf besinnen, dass wir zum christlichen Abendland gehören und unsere christlichen Werte weiterbehalten bzw. verteidigen wollen, stellt sich die Frage warum „noch“ – christliche Länder nicht mehr zusammenarbeiten und warum keine bessere Kommunikation bzw. ein entsprechender Dialog zwischen den katholischen und orthodoxen Christen funktioniert.

Kürzlich wurde der Vorschlag gemacht, das Verhältnis zwischen EU und dem Westbalkan neu zu fassen. Schwerpunkt dabei war, dass binnen 10 Jahren eine Westbalkanunion nach exaktem Vorbild der EU, Abschaffung aller Zölle, ein Binnenmarkt mit den vier Grundfreiheiten, eine gemeinsame Politik für Energie, Telekommunikation und Verkehr, all das zusammengebunden mit Bürgerrechten, die vor einem gemeinsamen Gerichtshof einklagbar sind, aufgebaut werden sollte.Es geht dabei darum das EU Recht wirklich umzusetzen, wie es jeder Beitrittswillige ohnehin zu tun gelobt.
Die EU könnte diese Westbalkanunion dabei unterstützen und, falls dies gelänge, die Westbalkanunion in Einem aufnehmen.

Natürlich muss man sehen, dass vor allem Russland relativ leicht Einfluss auf diese Westbalkanunion nehmen könnte, was die EU andererseits zwingen müsste endlich mit Russland zu einem gedeihlichen Verhältnis zu kommen.
Sicherlich sind das Utopien, aber alles, was politisch gedacht wird, wird auch irgendwann einmal politisch umgesetzt.
Dem Westbalkan oder einzelnen Ländern Kandidatenstatus der EU zu geben, ohne die demographischen Entwicklungen zu beobachten oder den Kosovaren Visafreiheit zu geben, wäre derzeit jedenfalls eine Maßnahme, die die EU aus verschiedenen Gründen weiter destabilisieren würde.

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