Weimarer Zustände?

Von Dr. Norbert van Handel

  1. Ein privates Treffen in Potsdam auszuspähen und daraus Schlüsse für einen Putsch zu ziehen, ist derartig dumm, dass eigentlich jedes Wort darüber verloren ist.
    Wenn man völlig zurecht über die „Remigration“ spricht, dann wäre dies eigentlich ein Thema, das schon längst die Regierungen jener Staaten, die seit Frau Merkels Willkommenskultur unsere europäischen Demokratien vor allem Deutschlands und Österreichs überrennen, Priorität haben sollte.
    Denn die Folge waren Unsicherheit wo immer es geht, nicht mehr belastbare Finanzierungen und Gewalt, insbesondere gegen Frauen. Nicht zu vergessen, der Antisemitismus, den man uns heute vorwirft, wobei dieser von Fremdkulturen kam.

  2. Wichtiger als die Ausspähung der Rechten in Potsdam wäre gewesen, wenn man sich mit dem Weltwirtschaftsforum in Davos beschäftigt hätte.
    Dort sitzen nämlich die Turbokapitalisten , um die Welt zu gestalten.
    Was heißt das?
    Eine Welt regiert vom Großkapital: die einzelnen Länder werden Kolonien der USA, der Mittelstand verschwindet und die Menschen werden mehr oder minder Sklaven der neuen Ordnung.
    Die Jahrtausende gewachsenen Religionen, Kulturen, Traditionen der einzelnen Länder spielen keine Rolle mehr.
    Nicht mehr und nicht weniger ist von Davos zu erwarten.
    Wo bitte bleibt die Reaktion auf diese Pläne?
    Nein, Speichellecker des Herrn Schwab reisen zu teuersten Kosten in die Schweiz, um zu erfahren, dass sie vor allem in Zukunft Null zu reden haben werden.

  3. Aber es geht nicht nur um die Massendemonstrationen heute, es geht vor allem auch um die Demonstrationen der Bauern, die man nicht ernst genug nehmen kann.
    War es nach dem Krieg selbstverständlich, dass die Autarkie der Lebensmittelversorgung ein Ziel war, so ist dies heute nicht mehr so.
    Der einzelne Landwirt wird vergessen und die globalen Lebensmittelfabriken schöpfen das meiste Geld ab.
    Dies ist besonders für die kleineren Bauern wichtig und existenzbedrohend.
    Wir sind der Meinung, dass GAP, also die gemeinsame europäische Agrarpolitik, völlig gescheitert ist.

  4. Wir sprechen uns nicht dafür aus, dass man aus der EU austreten soll, sondern dass diese entscheidend reformiert werden muss.
    Dazu gehört etwa die Landwirtschaftspolitik aus der EU herauszunehmen und in den nationalen Bereich zu überführen.
    Dafür müssen natürlich die Beiträge an die EU um den Landwirtschaftsanteil gekürzt werden.

  5. An Weimarer Zustände erinnern auch die laufenden Streiks, vor allem in Deutschland und dort vor allem im Verkehrswesen.
    Wenn jetzt, nach zahlreichen Streiks im Flugverkehr, auch die Bahn immer mehr und immer länger streikt, dann erinnert dies und alles oben Gesagte zusammen, doch sehr an einen Staat, der sich selbst nicht mehr regieren kann.

  6. Die Massen demonstrieren gegen Rechts.
    Leider verstehen sie nicht, dass sie in Wirklichkeit gegen die Demokratie auf die Straße gehen.
    Man kann nur Friedrich von Schiller folgen, der in Don Carlos dem König sagte: „Sire geben Sie Gedankenfreiheit.“
    Dies wurde vor mehr als 200 Jahren geschrieben, seine Berechtigung hat es noch heute.

  7. Südtirol
    Nun hat Herr Kompatscher, der Landeshauptmann von Südtirol, seine Regierung.
    Obwohl seine SVP kräftig verloren hat, trat er nicht zurück, sondern versuchte verzweifelt eine Regierung zu konstituieren, wo er nach wie vor Landeshauptmann bleibt.
    Die Freiheitlichen haben eine starke Stellung aufgrund der Wahlgewinne, allerdings haben sie das Problem mit zwei postfaschistischen Parteien, nämlich der Lega und den Fratelli, im gleichen Boot zu sitzen.
    Beide Parteien sind jene, die Südtirol total italienisieren wollen.
    Wie lange das gut gehen kann, wissen wir nicht.
    Jedenfalls wird es auch für die österreichische FPÖ in Europa spannend.
    Harald Vilimsky, der Vertreter der FPÖ in Europa und verdienstvoller Kämpfer, der nunmehr die rechten Parteien im Europäischen Parlament einigen wird, weiß, dass dies nicht zu 100 Prozent gelingen kann, weil da und dort verschiedene Interessen sind. Er wird seine ganzen diplomatischen Fähigkeiten brauchen, um auf der einen Seite unsere Landsleute in Südtirol zu vertreten und auf der anderen Seite dennoch ein rechtes Bündnis zu schaffen.

 

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