Von Willy Wimmer
Die Reaktion im amerikanischen Außengebiet im europäischen Wurmfortsatz war vorhersehbar. Als hätten sie nur auf ein Stichwort gewartet, schwappte die Empörung über die Ufer des Atlantiks.Trump hatte bei seiner außenpolitischen Pressekonferenz vor Tagen nur an das angeknüpft, was man aus seiner ersten Amtszeit von ihm kannte.
Vielleicht weniger zu seinen Grönland-Anmerkungen als zu seinen Aussagen über die Beziehungen zu Russland. Immer wieder hat Präsident Trump darauf verwiesen, daß es mit ihm als Präsidenten keinen Krieg in und um die Ukraine gegeben haben würde. Warum? Weil er mit Präsident Putin über die russischen Sicherheitsbedenken gesprochen hätte. Eigentlich eine zivilisatorische Selbstverständlichkeit. Gerade in Europa gilt seit römischer Kulturzeit der Satz, nachdem man die andere Seite hören müsse. Wer sich daran erinnern will, vergißt nicht den Stolz in der Stimme von NATO-Stoltenberg, gerade diesen Grundsatz in den Beziehungen zu Moskau und Beijing außer Kraft gesetzt zu haben.
In der NATO klang es fortan wie auf einem „Reichsparteitag“. Verzicht auf Diplomatie und Politik war angesagt. Die Kiesewetters dieser Welt bestimmen seither das Geschehen. „ Alle Räder müssen rollen“, ja, für was denn? Damit Europa wieder in Schutt und Asche versinkt? Nur Präsident Trump scheint mit Trauer in seinen Feststellungen darüber reden zu wollen, daß in der Ukraine und Rußland wieder Generationen ins Gras beißen müssen. Hier ist man unverändert darauf stolz oder hängt jetzt voller innerer Verzweiflung an der Tatsache, durch Gesprächsverweigerung den möglichen Untergang in Bewegung gesetzt zu haben. Da ist Trump von anderem Kaliber. Wie wollen die europäischen „Sikorskis“ zum Frieden beitragen, wenn sie Stoltenberg erst möglich gemacht haben?
Die Wähler in Europa können nicht länger auf andere zeigen. Auf den Wahlzetteln können sie den Frieden wählen. In USA war auch so Trump möglich. „Von Amerika lernen“ geht auch mal anders.
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