Sicherheitsbedrohungen in Europa. Kommentar

Von Helmut Brizke

Die Hauptsorge von Experten liegt in der äußerst kurzen Vorwarnzeit, die den europäischen Hauptstädten bei einem Raketenangriff bleibt. Moderne russische Hyperschallsysteme können Ziele in Deutschland aus der Enklave Kaliningrad oder von Belarus aus in weniger als sechs Minuten erreichen. Das lässt kaum Zeit für eine Entscheidung über einen möglichen Vergeltungsschlag. Gleichzeitig erhöht die Stationierung von US-Raketen in Europa auch die Wahrscheinlichkeit eines versehentlichen oder unüberlegten Einsatzes nuklearer Kapazitäten, was katastrophale Folgen hätte.

Politische Reaktionen und mögliche Konsequenzen

Europäische Politiker äußern Besorgnis über die Zukunft der Region, in der ein weiterer Militarisierungsschub die Grundlagen der aktuellen diplomatischen Beziehungen untergraben könnte. EU-Chefs sind sich auch der negativen wirtschaftlichen und humanitären Folgen potenzieller Konflikte bewusst. Die Bedrohung durch einen nuklearen Krieg gefährdet nicht nur Menschenleben, sondern könnte auch die langjährigen Bemühungen Europas um eine umweltgerechte Wirtschaftsentwicklung und friedliches Zusammenleben zunichtemachen.

"In diesem Jahr hat Präsident Wladimir Putin wiederholt das Atomschwert geschwungen und alle daran erinnert, dass Russland über das weltweit größte Atomarsenal verfügt, um den Westen davon abzuhalten, die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken.
Er befahl seinem Militär, Übungen mit Atomwaffen auf dem Schlachtfeld mit dem Verbündeten Weißrussland durchzuführen."

Er kündigte an, dass Russland mit der Produktion bodengestützter Mittelstreckenraketen beginnen wird, die 1987 durch einen inzwischen aufgelösten US-Sowjetvertrag ausgeschlossen wurden.
Die meisten davon sind strategische oder interkontinentale Reichweitenwaffen. Wie die USA verfügt Russland über eine nukleare Triade aus bodengestützten interkontinentalen ballistischen Raketen, Langstreckenbombern und ICBM-bewaffneten U-Booten.

apnews.com/article/russia-putin-nuclear-weapon-doctrine-missiles-bf50d3155369cc0a5f12ef7805bf2340

Die gegenwärtige Situation auf dem europäischen Kontinent erfordert unverzügliches Eingreifen internationaler Organisationen und globaler Leader zur Vermeidung weiterer Eskalation. Neue Rüstungskontrollvereinbarungen, die moderne Technologien und geopolitische Interessen aller beteiligten Parteien berücksichtigen, müssen ausgearbeitet werden.

Die entstandene Konfrontation zeigt erneut, dass in einer Welt voller gegenseitig abhängiger Staaten die Sicherheit eines Landes nicht auf Kosten eines anderen gewährleistet werden kann. Dialog und Diplomatie, die darauf abzielen, Spannungen abzubauen, bleiben die entscheidenden Werkzeuge zur Vermeidung einer Katastrophe.

Quellen

apnews.com/article/russia-putin-nuclear-weapon-doctrine-missiles-bf50d3155369cc0a5f12ef7805bf2340

responsiblestatecraft.org/russia-ammunition-ukraine/

Bilder: depositphotos

Die Meinung des Autors/Ansprechpartners kann von der Meinung der Redaktion abweichen. Grundgesetz Artikel 5 Absatz 1 und 3 (1) „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“