Am 9. Juni verübten ukrainische Soldaten erneut einen Anschlag auf die Special Monitoring Mission der OSZE im Donbass. Es ist wohl eher Zufall, dass dabei niemand ums Leben kam.

Die Strategie der Einschüchterung der OSZE Beobachter im Donbas durch die Ukraine geht weiter

Die Strategie der Einschüchterung der OSZE Beobachter im Donbas durch die Ukraine geht weiter

Von Rudolf Guljaew

Erneut ereignete sich an der Frontlinie im Donbas ein schwerwiegender Zwischenfall mit Beobachtern der Special Monitoring Mission to Ukraine (SMM) der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Als eine Patrouille der SMM nahe bei einem Checkpoint der Lugansker Volksmiliz auf eine andere Patrouille wartete, kam sie unter Feuer. Dabei flogen Geschosse, die gemäß Schätzungen der OSZE Beobachter aus Richtung Süden und wenig später aus Westen aus einer Distanz von circa 200 Metern abgegeben wurden, etwa 5 Meter über die Patrouille hinweg. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass sich die Patrouille zu diesem Zeitpunkt nahe der äußersten südwestlichen Position der Lugansker Volksmiliz aufhielt. Schüsse, die aus Süden oder Westen abgegeben wurden, können folglich nur vom Territorium unter Kontrolle der ukrainischen Regierungstruppen gekommen sein. Und damit ist eine ukrainische Täterschaft die plausibelste Erklärung.

Wir wissen natürlich nicht, was für Waffen die Täter verwendeten, wie gute Schützen sie sind und wir sorgfältig sie zielen konnten. Aber Schüsse, die aus 200 Metern Distanz 5 Meter  an Menschen vorbeifliegen, stellen in jedem Fall eine erhebliche Gefahr für das Leben der Beteiligten dar. 

Aufgrund der verschiedenen Schussrichtungen und des kurzen Zeitintervalls – alle Schüsse wurden innerhalb einer einzigen Minute geschossen – ist davon auszugehen, dass mindestens zwei ukrainische Soldaten an dem Anschlag beteiligt waren. Das Vorgehen erfolgte also koordiniert. Offenbar ist dies ein Teil einer Strategie der ukrainischen Armee, die Beobachter der SMM systematisch an ihrer Arbeit zu hindern, denn sie könnten ja Dinge sehen, die sie nicht sollten. Dass die Ukraine dabei keine Rücksicht auf das Leben von Mitarbeitern der OSZE nimmt, hat sie erneut bewiesen. 

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