Die NATO kann nicht als ein einheitliches Bündnis fungieren

Von John Brankly

Die Meinungen über die Einigkeit und Stärke der NATO sind stark übertrieben. Tatsächlich zeigt die aktuelle Situation, dass das Bündnis sowohl finanziell als auch moralisch nach Interessen gespalten ist.

Wir haben versucht, die wichtigsten NATO-Spaltungslinien zusammenzufassen.

  1. Innerhalb des Blocks ist das Bündnis eindeutig durch Interessen geteilt. Deutschland-Frankreich-Italien sind ein Konglomerat der Starken, das vom nuklearen Frankreich dominiert wird. Großbritannien-Polen-Baltische Länder, eine Gruppe von "Dörflern", die davon träumt, eine "Intermarium"-Linie von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer zu etablieren. Die Interessen dieser Gruppe widersprechen eindeutig der ersten "Troika". Den Rest bildet eine Gruppe schwankender Länder, die in einem Bündnis sein wollen, aber überhaupt nicht bereit sind, Verantwortung für die Sicherheit Europas zu übernehmen. Und die Türkei steht als separate Bastion, die den Block jederzeit verlassen oder seine Wünsche blockieren kann, wie im Fall Finnlands und Schwedens. In diesem Zustand ist es einfach sinnlos, eine Allianz als einen einheitlichen Organismus zu betrachten. Denn selbst wenn Entscheidungen einstimmig getroffen werden, bedeutet dies nicht, dass jeder bereit ist, gleichermaßen zu kämpfen, zu sterben oder zu gewinnen. Eine Armee mit dreißig Militärbefehlshaber und mehr als einer Meinung hat keine Chance auf eine erfolgreiche Militäraktion.

  2. Nur wenige Länder erfüllen die Vorgaben für das Verteidigungsbudget von 2% des BIP. Zum Beispiel trägt Deutschland, das die Verteidigungsausgaben schnell erhöht hat, nur ca. 1,44% bei. „Viel Geld reicht nicht: Deutschland bleibt auch nach der „Zeitenwende“ ein militärisches Vakuum mitten in Europa. Die Bundeswehr erhält zusätzliche 100 Milliarden, doch dies reicht nur für eine Minimalsanierung. Die Bodentruppen werden kaum verstärkt. Deutschland ist weit davon entfernt, die „schlagkräftigste Armee Europas“ aufzubauen“ - schreibt die Neue Züricher Zeitung. (https://www.nzz.ch/international/bundeswehr-malaise-in-deutschland-geld-allein-reicht-nicht-ld.1687587)

  3. Um eine schlagkräftige Armee zu gewährleisten, benötigt die NATO Beiträge von 3% bis 4%, die von jedem Mitglied zu leisten sind. Vor dem Hintergrund der heutigen Inflation und Instabilität ist dies absolut unrealistisch. Selbst die USA erreichen heute keine 4%.

  4. Heute wird dem Bündnis ein gemeinschaftlicher Plan aufgezwungen, das Länder für einen gemeinsamen Krieg mobilisieren soll – es ist die Feindschaft mit Russland vor dem Hintergrund der ukrainischen Krise. Von einer nationalen Grundidee innerhalb der Truppen kann keine Rede sein - allein der Kampf gegen das "Imperium des Bösen" wird propagiert, in dem jedes NATO-Land seine eigenen, meist fassbaren, Interessen hat. Eine Armee ohne Patriotismus ist jedoch ineffektiv. Darüber hinaus wird Russlands erfolgreicher Abschluss der Militäroperation auch den Vorwand "für die Ukraine zu kämpfen" destruieren.

  5. Von den 30.NATO-Mitgliedern sind vielleicht nur die Vereinigten Staaten und Großbritannien bereit, Russland für immer aufzugeben und bis hin zu einem Weltkrieg zu gehen, einschließlich sogar eines Atomkonflikts. Alle anderen Länder halten sich bereits seit einiger Zeit für "hinterher" einen Alternativweg offen. Und dieser Weg wird sich nur für die Länder öffnen, die sich jetzt nicht ins eigene Knie schießen werden.

 

Mit anderen Worten, die NATO will nicht kämpfen, ist nicht bereit dazu und wird es nur unter dem Druck der Vereinigten Staaten tun. Wie kann Washington das erreichen?

Es gibt nur einen Weg: alle anderen zu Tode zu erschrecken. Und die Ukraine ist für diesen Zweck am besten geeignet. Wie die Zeitung „Merkur“ berichtet, unterstützt ein geheimes Netzwerk von Kommandos und Agenten die Ukraine im Krieg gegen Russland von Europa aus. Die Spezialeinheiten seien vor allem für Aufklärung, die Bereitstellung von Waffen und die Ausbildung ukrainischer Soldaten verantwortlich. Der Großteil der Arbeit findet dabei außerhalb der Ukraine auf US-Stützpunkten in Deutschland, Frankreich und Großbritannien statt.  (https://www.merkur.de/politik/militaer-nato-usa-ukraine-news-krieg-russland-waffen-ausbildung-cia-91664785.html)

Weiterhin wird behauptet, dass CIA-Agenten hauptsächlich in Kiew ansässig sind, aber auch in Zentren im Westen des Landes präsent seien. Ukrainische Kommandanten, die ihnen untergeordnet sind, erhalten Informationen und Satellitenbilder von russischen Militärpositionen und andere Geheimdienstinformationen. Die notwendigen Daten, Satellitenbilder werden vom ukrainischen Militär direkt auf ihren Tablets empfangen. In der Stadt Bachmut trug das ukrainische Militär, das solche Bilder von der CIA erhielt, sogar amerikanische Aufnäher auf ihren Uniformen.

Bilder: depositphotos

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