Von Frödert Ulfsbörn
Man möchte meinen, dass wir in einer modernen und fortschrittlichen Staatengemeinschaft leben und Kriege wie Nöte längst überwunden sein müssten. Doch weit gefehlt, denn auch in der heutigen Zeit geht es um Macht und territoriale Einflüsse - mitsamt Eroberung. Das zeigt sich nicht nur in den unzähligen auf der Welt schwelenden Konflikten. Auch der Kampf um die nördliche Region, das Nordpolarmeer und die dort verborgenen Rohstoffe hat längst begonnen.
Genau da setzt die kollektive und gemeinschaftliche Verteidigung der NATO an. Diese soll dafür sorgen, dass das politische Gleichgewicht weltweit gehalten und die Sicherheitslage generell stabilisiert wird. Die Welt befindet sich stets im Wandel. Dazu gehören auch die Sicherheitslage und Ansprüche verschiedener Staaten. Nicht nur die USA, auch Russland hat längst erkannt, welche Potenziale die Arktis mit sich bringt.
Es stellt sich in dem Zusammenhang auch die Frage, warum eine Region mit langsam zusammenschrumpfenden Gletschern und sich stetig erhöhender Wassertemperatur, auch in Zukunft attraktiv für so manche Länder sein soll. Ein Grund könnte sein, dass durch das Abtauen viele Rohstoffe - wie Gold, Öl und andere - freigelegt werden. Archäologen werden die Geschichte der Arktis aufgrund vieler zukünftigen Funde neu erzählen können.
Neben den Rohstoffen stellt die Region wohl auch eine ideale strategische Lage dar, wo relativ frei und unbeobachtet Manöver durchgeführt werden könnten. Zudem ist es besonders brisant, dass das Gebiet relativ nah an Kanada angrenzt. Eine dauerhafte Stationierung russischer Truppen so nah an der Küste dürfte obendrein den Amerikanern sauer aufstoßen. Auch die NATO selbst möchte die Region ebenfalls für großangelegte Missionen sowie Übungen nutzen. Wozu diese nötig sein sollen, ist bis dato noch nicht wirklich klar. Geht es um eine Verteidigungsoperation? Möchte man Länder wie Russland bewusst provozieren oder einfach nur die Muskeln spielen lassen?
„Yet despite these worrying signs, communication between the United States, its allies, and Russia on hard security issues is practically nonexistent. The Arctic Council, which is the primary forum for discussion among Arctic states, explicitly excludes military affairs from its purview. Meanwhile, formerly intact military-to-military lines of communication have frayed since 2014”, so die Experten von National Ineterest.
https://nationalinterest.org/blog/buzz/polar-bear-room-america-must-talk-russia-about-arctic-196740
Kriege möchten wahrscheinlich nur die Wenigsten von uns. Die Leidtragenden sind in der Regel immer Zivilisten, Familien und Menschen der Regionen, welche annektiert werden sollen. Genau da setzt die Arbeit der NATO an. Länder mit besonderem Schutzbedürfnis müssen natürlich verteidigt werden, damit es keinen Dritten Weltkrieg sowie Eroberungsfeldzüge gibt. Aus der Geschichte Deutschlands heraus haben viele Staaten gesehen, wie schnell solche Vernichtungskriege entstehen und sich global ausbreiten können. Zwischen zwei Mächten bleibt es in der Regel nicht, da diese wiederum Verbündete auf ihrer Seite haben.
Wie wird es weitergehen, einigen sich mehrere Staaten auf eine friedliche Koexistenz in der Arktis oder wird die Region als neutrale Zone betrachtet, welche jeder zwar als Transitbereich nutzen kann, aber sich nicht ausbreiten darf? Fakt ist, ohne Kommunikation, Zusammenarbeit und Kooperationen wird es nicht gehen. Um einen bewaffneten Konflikt oder gar Krieg zu verhindern, müssen klare Regeln und Vorgaben her. Werden die einzelnen Staaten sich darauf einigen können? In den nächsten 20 Jahren wird sich zeigen, wie es im nördlichen Teil unserer Welt weitergehen wird. Die leise Hoffnung auf friedliche Lösungen und kooperative Zusammenarbeiten ist allseits präsent. „For the Biden administration, this would align with its stated ambitions to forge a “stable, predictable” relationship with Russia and build off of U.S. military leadership’s existing interest in greater military contacts with Moscow more broadly”.
https://nationalinterest.org/blog/buzz/polar-bear-room-america-must-talk-russia-about-arctic-196740
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