Von Wolfgang Effenberger
Mit Covid-19 erleben wir eine Krise, die in dieser Dimension noch nie da war, nicht einmal zu Kriegszeiten: Ganze Volkswirtschaften werden heruntergefahren, selbstverständliche bürgerliche Freiheiten außer Kraft gesetzt und die Versorgung der Bevölkerung auf das notwendigste reduziert. Neben den offiziellen Schreckensmeldungen gibt es Spekulationen über ein absichtliches Auslösen der Krise – bis hin zu der These, bei dem Virus handele es sich um eine Bio-Waffe.Der Einsatz von biologischen Waffen – Bakterien, Viren, Pilze und Toxine – hat eine lange Geschichte. So brachten schon vor 3.000 Jahren die Hethiter verseuchtes Vieh in Feindesland, Perser, Griechen und Römer vergifteten die Brunnen ihrer Feinde mit verwesenden Leichen. 1346 wurden der Bevölkerung von Kaffa (heute: Feodossija/ Autonomen Republik Krim) von den Tataren nach dreijähriger Belagerung Pesttote über die Mauern in die Stadt katapultiert. Unter dem britischen Befehlshaber Jeffrey Amherst wurde diese Methode Ende des 18. Jahrhunderts noch verfeinert: „Wir müssen jede Methode anwenden, um diese abscheuliche Rasse auszulöschen“(1), erklärte er seine Aufforderung an einen Untergebenen, den Indianern pockenverseuchte Decken auszuhändigen. Wie man sieht, ist eine Steigerung immer möglich. Am 12. März 2020 twitterte der stellvertretende Direktor der Informationsabteilung des chinesischen Außenministeriums, Zhào Lìjiān: „Es könnte die US-Armee sein, die die Epidemie nach Wuhan gebracht hat.“(2) Bald darauf schimpfte der US-Außenminister Mike Pompeo mit Chinas Direktor für Auswärtige Angelegenheiten, Yáng Jiéchí über die "Desinformation" und "absonderliche Gerüchte", die Zhào Lìjiān über die Regierungskanäle verbreitet habe, und beschuldigte Zhao der Fiktion. Eine solche Fiktion hat 1910 die amerikanische Literaturikone Jack London in dem Kurzroman "Die beispiellose Invasion" (The Unparalleled Invasion) beschrieben. In dem Roman setzen die USA eine Vielzahl von Bio-Waffen ein, um Chinas Aufstieg zu bekämpfen. Ganz nüchtern beschreibt London den Völkermord als einzig vernünftige Antwort auf den rasanten Aufstieg Chinas. Westliche Nationen stimmen dem Plan eines amerikanischen Wissenschaftlers zu, die Chinesen mit biologischen Waffen auszurotten. China mobilisiert seine Armee, um eine erwartete Invasion aus Europa und den USA abzuwehren, die jedoch in dem Umfang ausbleibt. Sie werden nur mit "Röhren aus zerbrechlichem Glas" bombardiert, die unsichtbare Viren und Bakterien tragen. Die Geschichte endet damit, dass sich westliche Truppen in die Weiten des desolaten China wagen. Sie finden China verwüstet vor, eine heulende Wildnis, durch die Banden von wilden Hunden und verzweifelten Banditen ziehen. Sie werden getötet, und China wird nach dem Vorbild Nordamerikas neu besiedelt. Das Ergebnis eines Einsatzes von biologischen Erregern lässt nicht immer den Fingerzeig auf den Vorteilsnehmer zu: 1917/1918 brach die "Spanische Grippe", eine Mutation des H1N1-Erregers, in einem US-Militärlager in Kansas aus. Diese Grippe fordert bis 1919 50 bis 100 Millionen Todesopfer. Betroffen von ihr waren hauptsächlich die Westalliierten. Die Grippe nutzte ausschließlich den Mittelmächten. Denen wurde aber nie ein Vorwurf gemacht. War diese Grippe rein zufällig ausgebrochen? Oder ging hier ein Schuss der USA mit Biowaffen nach hinten los?(3)
9/11 hat ebenfalls eine biologische Komponente.
Neben den Terrorangriffen mit den vier Flugzeugen wurde auch der Milzbranderreger Anthrax eingesetzt. Eine Rückblende in die dramatischen Stunden nach dem Anschlag: Es ist 10 Uhr 41, als Vizepräsident Cheney seinen Präsidenten drängt, nicht in das gefährdete Washington zurückzukehren. Unmittelbar darauf dreht die "Air Force One" scharf nach links auf westlichen Kurs ab, um den Luftwaffenstützpunkt Barksdale in Louisiana anzufliegen. In den nächsten acht Stunden, in denen der amerikanische Luftraum vollständig von Jets geräumt ist, durchquert allein die blau-weiße Boeing 747, mit etwa 65 Passagieren, Besatzung und Presse, und dem 43. Präsidenten, George W. Bush, den Osten der Vereinigten Staaten. An erster Stelle steht der Schutz des Oberbefehlshabers.(4) In dieser Situation gibt der Leibarzt des Präsidenten, der Oberstarzt Dr. Richard Tubb, dem Präsidenten und seinen Mitarbeitern das nebenwirkungsreiche (Halluzinationen, Depression und Durchfall) Gegenmittel Ciprofloxacin gegen den Milzbranderreger Anthrax.(5) Das war sicherlich sehr vorrauschauend, denn schon bald nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 tauchten Briefe mit Milzbranderregern in der US-Post auf. Fünf Amerikaner wurden wurden bei den schlimmsten biologischen Angriffen in der Geschichte der USA getötet, und 17 krank. Die panische Angst vor einer Anthrax-Infektion beherrschte die amerikanische Öffentlichkeit noch mehr als der 9-11-Schock. Erstmals in der Geschichte der USA wurde der Kongress geschlossen. Schnell war Saddam Hussein als Täter ausgemacht, und es drohte ein unmittelbarer Krieg gegen den Irak. Die darauffolgende Untersuchung des FBI und seiner Partner - mit dem Codenamen "Amerithrax" - war eine der größten und komplexesten in der Geschichte der Strafverfolgung.(6) Die Spur führte schließlich nach Maryland, direkt in das Biowaffenlabor des "United States Army Medical Research Institute of Infectious Diseases" in Fort Detrick – als Biowaffenlabor 1941 eingerichtet – zu Dr. Bruce Edwards Ivins, amerikanischer Mikrobiologe, Immunologe und Forscher für B-Waffen. Es gilt als gesichert, dass es sich bei den Milzbrand-Erregern um Vertreter eines so genannten Ames-Stamms handelt – eines Stamms, der erstmals 1928 in einem Labor in Ames im US-Bundesstaat Iowa isoliert wurde.(7) Einen der wenigen nachzuweisenden gefährlichen Unfälle hat es 1981in Fort Detrick gegeben, zwei Liter mit dem Chikungunya-Virus sind entwendet worden – genug, um damit die Weltbevölkerung mehrfach umzubringen. Die Tatsache gelangte durch die Indiskretion eines ehemaligen Mitarbeiters an die Öffentlichkeit.(8) Fort Detrick wurde im August 2019 geschlossen. Die Schließung durch das amerikanische Seuchenzentrums CDCP wurde mit Fehlleistungen, Versäumnissen und fahrlässige Umgangsweisen mit den gefährlichen Substanzen begründet. Kurz nach der Schließung gab es erste Lungenerkrankungen, die mit dem Konsum von E-Zigaretten (vaping) in Verbindung gebracht wurden. In einer Petition an das Weiße Haus vom 10. März 2020 wird von einer zeitlichen Übereinstimmung „zwischen der Schließung des Labors und dem Ausbruch der COVID-19-Epidemie“(9) gesprochen. Im Anthrax-Fall verkündeten nach sieben Ermittlungsjahren im August 2008 das Justizministerium und Beamte des FBI einen Durchbruch und gaben Dokumente und Informationen heraus, die zeigten, dass eine Anklage gegen Dr. Bruce Ivins unmittelbar bevorstand. Ivins, der bis zu 30.000 Menschen den tödlichen Sporen ausgesetzt hatte, nahm sich das Leben.(10) Dr. Richard Tubb war 14 Jahre lang der medizinischen Abteilung des Weißen Hauses zugeteilt und diente von 1995 bis 2009 in drei Präsidialverwaltungen. Als dienstältester Arzt des Weißen Hauses in der Geschichte der USA war Tubb der Leibarzt von Präsident George W. Bush und Vizepräsident Al Gore während der Clinton-Regierung und hatte u.a. die Funktion als Direktor der Medizinischen Einheit des Weißen Hauses.(11) 2009 schied er als Brigadegeneral aus dem Weißen Haus und der Luftwaffe aus(12). Anfang 2013 wechselte Tubb in den Vorstand von British American Tobacco (BAT). Die Ernennung kommentierte Richard Burrows, Vorsitzender von BAT: „Diese Ernennung ist ein weiterer Beweis für unser Engagement, die Wissenschaft in den Mittelpunkt unseres Geschäfts zu stellen, und ich freue mich auf die Rolle, die Richard bei der Entwicklung unserer Strategie spielen wird.“(13) In der Pressemitteilung von BAT wurde behauptet, dass Tubb „eine führende Persönlichkeit des öffentlichen Gesundheitswesens sei, die sich aktiv an der Wissenschaft und der politischen Entwicklung der Schadensminderung durch Tabak und alternative Nikotinprodukte beteiligt“(14). Der offizielle Lebenslauf von Tubb der US-Luftwaffe(15) erwähnte jedoch keine Arbeit im Bereich der Schadensminimierung durch Tabak, und am 18. März 2013 durchgeführte Recherchen in Datenbanken für Gesundheitsveröffentlichungen (einschließlich Web of Knowledge, Scopus, PubMed und Embase) ergaben keine von Fachleuten begutachteten Veröffentlichungen, die von Tubb zum Thema Schadensminimierung durch Tabak verfasst wurden. 2018 wurde Tubb als Vorstandsmitglied einer kanadischen Firma namens Parallax gelistet, deren Mission es ist, „die Geißel des Zigarettenrauchens mit einem sicheren und reinen Produkt zu beenden“(16) dazu Tubb: „Ich möchte da ansetzen, wo die Führungsgruppe von LexisNexis Risk Solutions das Beste für die Menschen tut, die es am meisten brauchen – meine Patienten und die der Heiler im ganzen Land sowie ihre weiteren Unterstützer. Tue das Richtige, indem du Gutes tust"(17) Was macht die Tabakindustrie nun Gutes? Ihre Tabakpflanzen sollen uns jetzt beim Kampf gegen Corona helfen.(18) Passende Gen-Labore hat sie schon. Der Zigarettenriese "Reynolds American" (Marken wie Camel, Newport und Pall Mall) aus North Carolina erprobt beispielsweise ein Verfahren, bei dem schnell wachsende Tabakpflanzen Impfstoff herstellen. Die Versuche gehen schon auf die Ebolakrise im Jahr 2015 zurück. Davor hatten die Forscher des US-Verteidigungsministeriums die Pflanzenforschung bereits im Jahr 2012 als mögliche Alternative im Auge, um schnell zehn Millionen Grippeimpfungen produzieren zu können.
Diese „pflanzenbasierten Lösungen“, wie Pentagon-Forscher Alan Magill sie nennt, könnten im Lauf der Zeit sogar wirksamer sein als das heute typische Vorgehen. Bislang züchtet man Viren nämlich in Eiern.(19) Wie ist die Corona-Epidemie insgesamt einzuordnen? Die Suche nach objektiven Argumenten, um den oder die Schuldigen an den Pranger zu stellen – so bezeichnet US-Präsident Trump das Coronavirus (Covid 19) als "chinesisches Virus" – hilft im Moment weniger weiter. Das nicht unbedingt stringente Handeln von Trump lässt darauf schließen, dass ihm die Hintergründe nicht bekannt sind. Eine einleuchtende Antwort hat Dr. Heiko Schöning mit seiner Schrift "Medizinisches Kriegsrecht und Währungsreform" gegeben. Seit Jahren schöpfen die Zentralbanken aus Krediten – also aus dem Nichts – Giral- oder Buchgeld. Dieses Geld ist nicht physisch, sondern nur elektronisch vorhanden. Trotzdem hat dieses Geld den gleichen Wert wie harte Münzen oder Banknoten – und kann eingefordert werden! Das Giralgeld macht derzeit über 91 Prozent der Geldmenge in der Eurozone aus.(20) Aus dem Umfeld der Klimaschützer und von neuem angesichts der Epidemie wurden Stimmen laut, die das Festhalten an der "Schwarzen Null" – keine weiteren Schulden angesichts der 2.000 Milliarden Euro Schulden der Bundesrepublik – schon als rechtes Gedankengut brandmarkten. Die nochmalige gigantische Verschuldung weltweit kann nur in eine Währungsreform führen. Diese findet nicht nach einem zerstörerischen Krieg – Inflation 1923 fünf Jahre nach WK I, Währungsreform 1948 drei Jahre nach WK II – statt, sondern nach Jahren einer sich ständig ausweitenden Finanz- und Schuldenblase. Die Reform wird spürbare Einschnitte bringen, so wie es im letzten Jahr die Anhänger von "Friday for Future" schon gefordert hatten. Wie zu allen Zeiten haben in Krisen und Kriegen einige Zeitgenossen vom Leid anderer profitiert. Das wird auch diesmal so sein. Die Entwicklung an der Börse bietet wieder neues Potential für Glücksritter mit Insiderwissen. Die Pharma-Industrie wird entsprechende Gewinne machen. Zum Schluss etwas Erfreuliches: Ende März landeten in Italien großräumige Militärmaschinen aus China und Russland, um mit Material und Fachpersonal den Bedrängten zu helfen. Wie auch immer Covid 19 über die Menschheit gekommen ist – sobald der Spuk vorbei ist, müssen jedenfalls alle Einschränkungen der persönlichen Freiheit aufgehoben werden, und die Grundrechte gemäß Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland müssen wieder volle Geltung bekommen und zwar rückwirkend bis in das Jahr 1990.
Anmerkungen
1 Achim Schäfer: Bioterrorismus und biologische Waffen, 2002, S. 20.
2 Matthew Bossons: Did the U.S. introduce a deadly virus to China? In Jack London’s fiction, sure 19. März 2020 unter https://supchina.com/2020/03/19/did-the-u-s-introduce-a-deadly-virus-to-china-jack-london-fiction/
3 https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_biological_weapons_program
4 GARRETT M. GRAFF: ‘We’re the Only Plane in the Sky’ September 09, 2016
www.politico.com/magazine/story/2016/09/were-the-only-plane-in-the-sky-214230
5 https://www.politico.com/magazine/story/2016/09/were-the-only-plane-in-the-sky-214230
6 www.fbi.gov/history/famous-cases/amerithrax-or-anthrax-investigation
7 Alexander Kelle / Annette Schaper: Bio- und Nuklearterrorismus Eine kritische Analyse derRisiken nach dem 11. September 200 HSFK-Report 10/2001, S. 8
8 Gefährliche Viren sind weg, Frankfurter Rundschau, 25. September 1986.
9 german.china.org.cn/txt/2020-03/16/content_75820878.htm
10 Stephen Engelberg: New Evidence Adds Doubt to FBI’s Case Against Anthrax Suspect Oct. 10, 2011 unter www.propublica.org/article/new-evidence-disputes-case-against-bruce-e-ivins
11 Amanda Ziadeh: Former White House Dr. Joins LexisNexis Special Services Board March 11, 2020 unter https://washingtonexec.com/2020/03/former-white-house-physician-joins-lexisnexis-special-services-board/#.Xn-M_3IxmUk
12 Tobacco Journal International, Management changes: Dr Richard Tubb, January 2013
13 British American Tobacco, News Release: Board appointment at British American Tobacco, 29 January 2013
14 British American Tobacco, News Release: Board appointment at British American Tobacco, 29 January 2013
15 US Air Force, Biographies: Brigadier General (Dr.) Richard J. Tubb, July 2006, archived 5 April 2013
16 Philip Morris International, Philip Morris International Makes Another Step towards a 7Smoke-Free Future Through Partnership with Physician-Founded Start-Up, PMI website, 28 June 2018, accessed July 2018
17 Amanda Ziadeh: Former White House Dr. Joins LexisNexis Special Services Board March 11, 2020 unter https://washingtonexec.com/2020/03/former-white-house-physician-joins-lexisnexis-special-services-board/#.Xn-M_3IxmUk
18 Sarah Owermohle: Tabakpflanzen beim Kampf gegen Corona helfen. Vom 1.3.2020 unter www.welt.de/wirtschaft/article206240025/Coronavirus-Tabakkonzerne-wollen-beim-Kampf-gegen-die-Pandemie-helfen.html
19 Sarah Owermohle: Tabakpflanzen beim Kampf gegen Corona helfen. Vom 1.3.2020 unter www.welt.de/wirtschaft/article206240025/Coronavirus-Tabakkonzerne-wollen-beim-Kampf-gegen-die-Pandemie-helfen.html
20 Caspar Dohmen: Vollgeld statt Buchgeld 05.01.2013 unter
www.deutschlandfunk.de/vollgeld-statt-buchgeld.724.de.html
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