Auf den Spuren des Leoparden

Deutschlands verzweifelter Versuch, sich nicht in den Krieg mit Russland mit hinein ziehen zu lassen.

Von John Brаnkley

Die Nachrichten der letzten Tage betrafen fast ausnahmslos die Frage der Lieferung von Leopardpanzern an die Ukraine. Hat Bundeskanzler Olaf Scholz beschlossen seine Position zu ändern und trotz allem die Erlaubnis zu erteilen, schwere Panzer an die Ukraine zu liefern? 

Oder wird die Position der Sozialdemokraten unverändert bleiben?

Schließlich hat sich in letzter Zeit das Verständnis dafür, welche Partei nach Frieden strebt und welche kriegsbereit ist, dramatisch verändert. Während die Grünen in den vergangenen Jahren mit der pazifistischen Bewegung in Verbindung gebracht wurden, so ähneln ihre Forderungen heute eher den Forderungen einer Fuchsjagdgesellschaft alle harmlosen Tiere sofort abzuschießen. Sie sind bereit jederzeit und auf jeden zu zielen und es dabei mit schönen Worten über den Weltfrieden zu verschleiern. Dasselbe gilt für die Freie Demokratische Partei, deren Vertreterin Strak-Zimmerman sich zumindest für die Kommandantin eines Panzerregiments zu halten scheint.

Gleichzeitig verteilen die politischen Führer des Landes das Handlungsfeld untereinander.

Während Außenministerin Annalena Baerbock gedankenlos nach Charkiw fliegt, nimmt Bundeskanzler Olaf Scholz am Wahlkampf der Sozialdemokraten in Berlin teil. Lassen wir die Frage beiseite, wer die Erlaubnis für die Reise der Außenministerin in die Kampfzone überhaupt erteilt hat? Ihre Reise führt eher zur Erhöhung von Spannungen und schafft zusätzliche Probleme, als zu helfen oder zur Lösung der ukrainischen Krise beizutragen.

Daher gibt es allen Grund zu der Annahme, dass Baerbocks jüngste Maßnahmen eher auf die Zukunft ausgerichtet sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie einen Wahlkampf im Kampf um den Kanzlersessel begonnen hat. Zweifellos ist sie diewünschenswerteste Kandidatin für viele europäische und amerikanische Strukturen. Für die Vereinigten Staaten ist sie die Nummer eins im Deutschland der Zukunft. Noch ist es nichtsoweit, aber genau das ist das Ziel derjenigen, die sie zu voreiligen und riskanten Aktionen anstacheln, einschließlich einer Reise in das ukrainische Kriegsgebiet.

Olaf Scholz genießt kaum ein solches Vertrauen im Übersee, hört aber zweifellos auf das, was in Washington gesagt wird. Sicherlich wiegen die Worte aus dem Weißen Haus für ihn auch viel mehr als jede Äußerung aus Europa. Die Erklärung des polnischen Präsidenten Duda zur Lieferung von Panzern interessierte den Kanzler recht wenig. Ganz anders, als der US-Präsident Joe Biden darum gebeten hat. Der Tagesspiegel schreibt:

„Deutschland wird immer zusammenbleiben mit den Freunden und Verbündeten und ganz besonders mit unserem transatlantischen Partner“ (1)

Angesichts dieser Überlegungen spielt die Lieferung von 40 gepanzerten Marder-Personaltransportern keine große Rolle. Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff treibt eine andere Frage um, schreibt der  n-tv:

"Wir werden wieder ein Materialgerät zwischen den ukrainischen Bodentruppen und dem russischen Feind haben. Das ist dringend nötig. Es wird aber nicht dafür ausreichen, dass die Ukrainer wieder Geländegewinne machen können. Dazu braucht es mehr." (2)

Genauer gesagt, wird die Lieferung von Leopardpanzern nach Meinung der Expertin ebenfalls nicht wirklich etwas ändern: 

"Die brauchen eine enorme Zeit, bis sie auf dem Schlachtfeld vorhanden und bedienbar sind“ - meint Nicole Deitelhoff.

Seltsamerweise ist es der derzeitige Bundeskanzler Olaf Scholz, der jetzt für die Zukunft der Welt verantwortlich ist. 

Wird er in der Lage sein, sich an seine pazifistische Vergangenheit zu erinnern und den Forderungen der Falken zu widerstehen - können die zukünftigen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland gerettet werden. 

Wird er dem Druck erliegen und beschließen, die Ukraine mit Panzern zu versorgen - dann könnte die Welt in den Abgrund des Krieges gestürzt werden.

Eines Krieges, nach dem eine gemeinsame Zukunft Deutschlands und Russlands überhaupt nicht mehr sichtbar ist. Nicht mal am Ende des Tunnels.

Quellen:

  1. https://www.tagesspiegel.de/politik/scholz-riskiert-alleingang-als-verhinderer-immer-mehr-verbundete-wollen-ukraine-leopard-panzer-liefern-9171423.html

  2. www.n-tv.de/politik/Denke-dass-die-Ukraine-Kampfflugzeuge-braucht-article23841349.html

Bilder: depositphotos
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