Von Willy Wimmer
Gestern, den 12. März 2025, war der irische Premierminister bei Präsident Trump im Weißen Haus. Wer nach einschlägigen Erfahrungen eine muntere Pressekonferenz erwartet hatte, wurde nicht enttäuscht. In Zukunft dürfte sich jeder Staats-und Regierungschef dreimal überlegen, ob ihm weltweit ausgestrahlte Bilder aus dem Oval Office behagen und er sich um einen Besuch bemüht. Der deutsche Architekt Latrobe hat im Weißen Haus mit diesem Büro eine einzigartige politische Einrichtung über die Jahrhunderte hinweg geschaffen. Vergleichbar nur dem berühmten Bild von George Washington, wie er den Fluss Delaware überquert. Dieses Bild aus der „Düsseldorfer Schule“ zeigt zwar nicht den Delaware, sondern den Rhein bei Büderich. Das hinderte das Bild jedoch nicht, zu einer amerikanischen Ikone zu werden.
Jetzt geht es im Oval Office um den Frieden und nach Präsident Trump darum, den Dritten Weltkrieg zu verhindern sowie die Welt auf sicherere Füße zu stellen. Da war es gestern ein Paukenschlag, als Präsident Trump den Besuch nutzte, auf den Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj jüngst hinzuweisen. Der sei bei seinem Besuch „nicht für den Frieden gewesen“. Diese Feststellung ist nicht nur verheerend. Sie verdeutlicht vor allem den Europäern, welche Unterstützung sie Präsident Trump leisten müssten, um sein Friedenswerk mit dem russischen Präsidenten Putin für den Krieg in der Ukraine, im Nahen Osten und einen möglichen Krieg mit dem Iran umsetzen zu können. Europa fällt weitestgehend aus und Deutschland leistet sich in einer Zeit des Umbruchs die Abwesenheit einer funktionsfähigen Regierung.
Das ist unverzeihlich und nicht wiedergutzumachen. Auch wenn die Dynamik des amerikanisch-russischen Vorgehens eigene Maßstäbe setzt. Nach wenigen Wochen Amtszeit Trump hat man den Eindruck, dass das Lösungskonzept längst steht und jetzt der festgelegte Fahrplan zur Verwirklichung abrollt. Wer sich an Gorbatschow und Kohl im Juni 1989 in Bonn erinnert, weiß um das entsprechende Vorgehen derjenigen, die das Sagen haben. Bis auf Olaf Scholz ist dabei Europa eine Nullnummer.
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