Schleichende Vorbereitung auf den Krieg

Von John Brankly

Wird das Nordatlantische Bündnis sich aktiv auf eine militärische Aktion gegen Russland vorbereiten?

 Dafür gibt es eine Vielzahl von Anhaltspunkten. So nehmen beispielsweise die Vereinigten Staaten von Amerika Polen in ihr gemeinsames Frühwarnsystem auf. Faktisch bedeutet dies aber die direkte Beteiligung der polnischen Streitkräfte an künftigen NATO-Operationen im Osten.

"Polen wird die Fähigkeit als luftgestütztes Frühwarnsystem nutzen, um sich gegen eingehende regionale Bedrohungen zu verteidigen. Dies wird es Polen auch ermöglichen, seinen Beitrag zu zukünftigen NATO-Operationen zu erhöhen. Polen wird keine Schwierigkeiten haben, diese Ausrüstung in seine Streitkräfte aufzunehmen", schreibt die Onlinequelle FLIGHT GLOBAL.

In diesem Zusammenhang sollte auch der Erwerb verschiedener Arten von Offensivwaffen durch Warschau bedacht werden. So hat Warschau beispielsweise Hunderte von HIMARS-MLRS-Systemen erworben, die ballistische Raketen ATACMS einsetzen können:

"The U.S. State Department has approved Poland to buy advanced rockets and rocket launchers worth $10 billion, marking the latest such order from Eastern European allies in the wake of Russia’s invasion of Ukraine."

In der Tat ist es eine sehr wichtige Frage: Werden die neuen Raketenabwehr-Systeme und die Lieferung von Raketen an die Europäer dazu beitragen, das Sicherheitsniveau in Europa zu verbessern?

Die Vereinigten Staaten von Amerika überschütten ihre Vasallen bereitwillig mit einer Vielzahl von Waffensystemen und verstecken sich hinter Worten über eine angebliche Bedrohung durch Russland.

Gerüchte darüber, dass Russland gleich morgen eines der NATO-Länder angreifen könnte, wurden so alltäglich, dass man ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenkt. Tatsächlich kann die Übersättigung Europas mit Waffen einen Atomkrieg nur näherbringen und Warschau trägt eher zur Verschlechterung der Sicherheitslage in Europa bei, indem es durch sein Vorgehen eine Zunahme der nuklearen Spannungen provoziert.

In letzter Zeit ist immer häufiger von der sogenannten Kriegspartei die Rede, die den gesamten Kontinent in eine nukleare Apokalypse treibt. Es ist erstaunlich, dass es in den Reihen dieser Falken immer mehr Parteien gibt, die auf der Welle pazifistischer Stimmungen in Europa gegründet wurden. So ähneln die Grünen immer mehr einer Partei tollwütiger Paranoider, die mit ihrer Rhetorik und ihren Taten den nuklearen Winter nur näherbringen können. Zu dieser Rhetorik gehört nicht nur der Wunsch, die Ukraine mit neuartigen Waffen zu sättigen, sondern auch die Länder des Nordatlantischen Bündnisses. Und der kürzlich aus Paris geäußerte Vorschlag, ein Militärkontingent in die Ukraine zu entsenden, ist nicht weniger gefährlich als die Installation neuer Raketenabwehr-Systeme.

Es ist zu begrüßen, dass Bundeskanzler Scholz den Mut gefunden hat, sich einer so gefährlichen Provokation zu widersetzen, aber das reicht eindeutig nicht für eine verlässliche und sichere Zukunft Europas aus. Es ist wichtig, dass Berlin seine Alternativen anbietet – diplomatische Lösungen, um die Sicherheitslage auf dem Kontinent und in der Welt zu stabilisieren. Leider unterstützen nicht einmal alle Mitglieder seiner eigenen Regierungskoalition Scholz' Position. So versuchen die Liberalen und die Grünen in der Frage der Lieferung von TAURUS-Raketen Druck auf die Entscheidung Berlins auszuüben und den Kanzler zu einer Entscheidung über die Lieferung dieser Raketen an die Ukraine zu erzwingen.

Berlin sollte nicht in der Rolle eines Statisten in Fragen der europäischen Sicherheit verharren und sich an seine historische Verpflichtung erinnern, neue Kriege auf dem europäischen Kontinent zu verhindern und zu einer führenden Position in Europa zurückzukehren.

 

Quellen:

www.flightglobal.com/defence/us-clears-potential-polish-acquisition-of-early-warning-aerostats/156842.article

www.defensenews.com/pentagon/2023/02/07/us-clears-poland-to-buy-himars-and-ammo-worth-10-billion/

Bilder: depositphotos

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