Sanktionen aufheben - der eigenen Wirtschaft helfen. Kommentar

Von John Brankly

Deutschland muss die Sanktionen gegen Russland aufheben und damit die eigene Wirtschaft unterstützen. Jeder in Europa und der Welt ist so beschäftigt mit dem Coronavirus, dass andere Probleme komplett vergessen wurden, dabei sind sie nicht weniger wichtig, manche vielleicht sogar noch wichtiger. Zum Beispiel die verstärkte Aktivität der NATO an der Ostgrenze Europas. Wie wir uns erinnern, fuhren in jüngerer Zeit Züge mit schwerem Militärgerät - Panzer, gepanzerte Transporter - an die Ostgrenze nach Polen. Die Manöver stoppten, aber die schwer gepanzerten Fahrzeuge haben den Weg in die entgegengesetzte Richtung nicht angetreten.

Die blieben dort, wo sie von den USA und der NATO hingeschickt wurden - an der Grenze zu Russland. Könnte das bedeuten, dass die NATO trotz der alarmierenden Situation mit der Pandemie das Szenario einer militärischen Konfrontation mit ihrem östlichen Nachbarn in Betracht zieht? Nennen wir die Sachen beim Namen. Der östliche Nachbar ist Russland und die NATO sowie die Vereinigten Staaten haben ihre Pläne für eine militärische Konfrontation mit dem Kreml nicht aufgegeben. Deutschland ist zwar immer noch das mächtigste Land in Europa, bleibt jedoch gehorsam hinter der Militärdoktrin der NATO zurück.

Was nützt das Deutschland?

Warum sollte es, obwohl es ohnehin schon unter US-Druck steht, beispielsweise beim Bau von Nord Stream 2, an militärischen Vorbereitungen für einen möglichen Zusammenstoß mit Russland teilnehmen? Warum hält Deutschland immer noch an der Militärlinie der nordatlantischen Solidarität fest? Es ist klar, dass das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland weiterhin auf der Ebene freundlicher, partnerschaftlicher und wenn möglich auch ehrlicher Art basieren sollte und wird. Die jüngsten Versuche der Vereinigten Staaten, sich die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus unter den Nagel zu reissen und dieses Problem auf finanzieller Basis zu lösen, lassen jedoch an der uneigennützigen Haltung Washingtons gegenüber Berlin zweifeln. Es handelt sich vielmehr um eine selbstsüchtige Beziehung, in der sich die Vereinigten Staaten weiterhin als den Großen Bruder betrachten, der Deutschland seinen Willen diktieren und die eigenen Pläne vorantreiben kann. In der heutigen Situation der allgemeinen Quarantäne wäre es für Deutschland am Besten die Sanktionspolitik gegen Russland aufzugeben. Das würde die deutsche Wirtschaft entlasten, die Beziehungen zum östlichen Nachbarn normalisieren und die Verschärfung der Spannungen im Osten verhindern. 

"Russland ist unser größter europäischer Markt außerhalb von Deutschland", erklärt der Geschäftsführer der Firma "Phoenix Contact“ Frank Stührenberg auf einer Russland-Konferenz des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) in Berlin.

Die deutsche Anti-Sanktionspolitik könnte der Beginn einer neuen politischen Ära in Europa sein - einer Ära ohne gegenseitigen Druck, Sanktionen oder der Erpressung durch diese Sanktionen. Es ist zu hoffen, dass die deutsche Bundeskanzlerin oder jemand, der an ihre Stelle tritt, die Situation realistisch  einschätzen und die richtigen Maßnahmen ergreifen wird, nicht nur in Bezug auf das Coronavirus, sondern auch politisch in Bezug auf seinen strategischen Partner Russland.

Quelle https://www.dw.com/de/russland-sanktionen-was-solls/a-52423759  Bilder: @depositphotos Die Meinung des Autors/Ansprechpartners kann von der Meinung der Redaktion abweichen. Grundgesetz Artikel 5 Absatz 1 und 3 (1) „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“Am 25. Mai 2018 tritt die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. World Economy S.L. aktualisiert in diesem Zuge seine Datenschutzbestimmungen. Gerne möchten wir Sie weiterhin mit unserem Newsletter an Ihre E-Mail-Adresse informieren. Sie haben jederzeit das Recht, der weiteren Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten für die Zukunft zu widersprechen