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Fake news statt Werte

Es wurde langsam Zeit. Es musste eine neue Sau her, die vor der staunenden Öffentlichkeit durchs publizistische Dorf getrieben werden sollte. "Fake news" ist die neue Zauberformel, mit der im gesamten Westen neue Atemlosigkeit hergestellt werden soll.
Etwas, was in Washington im Zusammenhang mit strafrechtlichen Ermittlungen in der amerikanischen Gesellschaft seinen Ursprung hat, wurde flugs gegen "die Russen" verdachtsweise umgewidmet. So etwas kennt man aus der Vergangenheit, wenn imaginäre Gegner für das eigene Unvermögen oder Fehlverhalten herhalten mußten. 

Willy Wimmer, Staatssekretär a.D.

Es ist die hohe Zeit für Berliner "Maaß-losigkeit", bei der es gilt, die hässlichen Köter der grosskoalitionären Gesinnungspolizei gegen diejenigen loszulassen, die von ihren grundgesetzlich verbürgten Rechten Gebrauch machen. Es blieb aber nicht dabei. Selbst die Bundeskanzlerin ließ es sich in der Debatte für den Haushalt 2017 nicht nehmen, gesinnungspolizeiliche Elemente anzuführen und es dabei so zu formulieren, wie es zuvor bereits in der Führung ihrer eigenen Fraktion vorgemacht worden war. Es gibt eine neue Konstante in der deutschen Politik: politisches Scheitern wird durch Beseitigung eigener Wertvorstellungen ausgeglichen.

Lüge - statt westlicher Werte

Dabei steht der gesamte Westen, vor allem in der Ausformung durch die  

NATO, seit fast zwanzig Jahren unter der "Herrschaft der Lüge". Man ist gut beraten, dabei auf die famose WDR-Dokumentation in Zusammenhang mit dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien einzugehen. Die gesamte westliche Politik in der entscheidenden Frage nach "Krieg oder Frieden" wurde in dem Titel dieser Dokumentation vorweggenommen. "Es begann mit einer Lüge" befand es seinerzeit der WDR und es sollte den einwandfrei recherchierenden Journalisten beruflich nicht bekommen. Wer sich im Westen über die Behandlung kritischer Journalisten durch andere echauffiert, sollte sich an dieses WDR-Beispiel ebenso erinnern wie an den ZDF-Chefredakteur, Herrn Brendel. Der wurde vom Hof gejagt, weil er der Merkel-Entourage gegenüber angeblich unbotmäßig gewesen war. 

Der Westen glänzt durch amtliche Lügenpolitik

Die Methode westlicher und dabei regierungsamtlicher Lügenpolitik ist ebenso perfide wie erfolgreich. Die Menschen im Lande haben ein gutes Gefühl dafür, was geht und was nicht geht. Sie müssen sich dafür zwar von Pöbel-Publizisten als "dumm" beschimpfen lassen, aber sie liegen damit richtig. Genau dort setzen die westlichen "Spin-Doktoren" in ihrem Bemühen an, die Menschen in eine Abfolge von Kriegen zu treiben. Dies geschieht durch einen perfiden Aufbau der Dämonisierung von Spitzenverantwortlichen der Länder, die man ins Visier genommen hat. Die letzten zwanzig Jahre wurden genau von diesem Vorgehen bestimmt. Die Lüge über tatsächliche oder erfundene Vorgänge dient der Manipulation der westlichen Öffentlichkeit, um sie kriegsgeneigt zu machen. Die NATO ließ in diesem Sommer in Berlin noch denjenigen öffentlich ehren, der in einer bislang einmaligen Vorgehensweise die westlichen Gesellschaften über Wochen bei Kriegslaune gehalten hatte. Die Bürgerinnen und Bürger empfinden nach ihren Wertvorstellungen und genau dort setzen die regierungsamtlichen Lügen systematisch an.

Vor wenigen Wochen noch ließ sich ein ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber in einem internationalen Nachrichtenkanal damit vernehmen, dass 2008 das große Russland das kleine Georgien angegriffen habe. Alle Welt weiss, dass es genau andersherum und nur aus der Hybris des damaligen georgischen Staatspräsidenten zu erklären war. Was soll man sich darüber aufregen? Es ist die Gehirnwasch-Methode, die im Westen systematisch eingesetzt wird und nur mit George Orwell oder Aldous Huxley erklärt werden kann. Lüge als Staatsprinzip.

Lüge als neues westliches Staatsprinzip

Wie ein tödlicher Krebs durchzieht seither die "regierungsamtliche Lüge" unser staatliches und westliches System. Wir haben es doch in Berlin erlebt. Da wurde im Deutschen Bundestag ein durchaus sachlicher Bericht über die Darstellungen eines irakischen Überläufers im Vorfeld des Irak-Krieges seitens deutscher Sicherheitsbehörden durch andere mit einem besonderen Drive versehen, um Deutschland gegen den Irak im amerikanischen Interesse kriegsgeneigt zu machen.

Die regierungsamtliche Lüge hat seither alles durchzogen, was mit dem Begriff "Irak" auch nur im Ansatz in Verbindung zu bringen gewesen ist.

Wer den Grund dafür sucht, warum wir uns heute in einer fast verzweifelten Situation mit der Erosion fast aller unserer Wertvorstellungen befinden, der wird in diesem staatlichen und bündnismäßigen Lügen-Gespinst mehr als fündig. 

Neuer westlicher „Modell - Staatsmann": Herr Tony Blair

Um das alles noch auf die Spitze zu treiben, wurden die "Meister dieser Lügen" als unsere europäischen Repräsentanten seitens der EU in jene Teile der Welt entsandt, wo sie für größte Verbrechen überhaupt die Ursache gesetzt haben. In Großbritannien versucht man bis heute, Tony Blair vor Gericht zu bringen. Aber keine Sorge, diejenigen Spießgesellen, die das alles zu verantworten haben, werden bei jeder sich bietenden Gelegenheit öffentlich geehrt. Für was eigentlich? Dafür, dass sie uns in einen irreparablen Schaden gelogen haben?

An keinem Umstand wird das so deutlich, wie an der Tatsache, dass seit dem "transatlantischen Sündenfall mit dem Jugoslawienkrieg" keiner unserer Vorturner es mehr wagt, von einer "westlichen Wertegemeinschaft" zu sprechen. Das geneigte Publikum würde sich vermutlich politisch gesehen "übergeben" müssen, sollte ihm das auch noch durch die politische Bagage zugemutet werden.

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