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Bellus.Bella.Bellum

Roland R. Ropers, Kolumnist WORLD ECONOMY , Sprach- & Kulturphilosoph, Begründer der ETYMOSOPHIE 

„Putsch“ ist ein schweizerdeutsches Dialektwort und bedeutet „Stoß, Zusammenstoß“. Heute versteht man darunter einen militärischen Umsturzversuch bzw. Staatsstreich. Die englische und französische Sprache hat den Begriff übernommen: „army putsch“ bzw. „putsch militaire. 

In der globalisiert-digitalisierten Welt erleben wir heute im Live-Stream die ständig neuen Schauplätze von Krieg und Terror. Schaulustige filmen mit ihren Smartphones begierig die Szenarien, die sie bereits von ihren „War-Games“ kennen. Endlich live dabei! 

Eine absurde Welt, wo für Zerstörung und Vernichtung mehr Geld ausgegeben wird, als zur Beseitigung von Hunger und Elend.

 Von „Demokratie“ wird in der Türkei künftig nicht die Rede sein. Der Diktator Recep Erdogan wird mächtiger, unsere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wird ihn sicherlich weiterhin unterstützen. Die Islamisierung Europas ist kaum noch aufzuhalten. 

Das lat. Substantiv „bellum“ (Neutrum) bedeutet Krieg. Das lat. Adjektiv „bellus, bella, bellum“ bedeutet: schön, allerliebst. 

Insofern ist der Begriff „bellum bellum“ kein Schreibfehler, sondern korrekt. Leider wurden Kriege bis heute als notwendig betrachtet, viele sind geradezu kriegsbegeistert. 

Grauenvoll!!! Und der Philosoph Georg Friedrich Wilhelm Hegel (1770 - 1831) erkannte bereits vor 200 Jahren: „Aus der Geschichte nichts gelernt!"

„Bella gerant alii, tu felix Austria nube.“ – „Kriege führen mögen andere, du, glückliches Österreich, heirate.“ 

Dieser berühmte Spruch wird zitiert, wenn der Aufstieg der Habsburger durch erfolgreiche Heiratspolitik charakterisiert werden soll. Die jungen Erzherzöge und Erzherzöginnen wurden häufig schon im Kindesalter mit Mitgliedern anderer Dynastien oder auch mit Angehörigen der eigenen Familie vermählt.

Kaiser Maximilian I. gilt als erfolgreichster Anwender dieser Politik: Burgund, Spanien, Böhmen und Ungarn wurden mit den Hochzeiten Maximilians I., Philipps des Schönen und Ferdinands I. für die Dynastie gewonnen. Der Spruch verschleiert aber die vielen Zufälle, die diesen habsburgischen Aufstieg ermöglichten – und auch die Tatsache, dass der Machtgewinn keineswegs immer unblutig ablief. Neben Hochzeiten waren Kriege ein ebenso wichtiger Teil der habsburgischen Politik.

Kampf gegen Arbeitslosigkeit, Kampf gegen Armut und Not, Kampf gegen Krankheiten, Kampf um Marktanteile, Kampf um die besten Plätze, Kampf ums Leben, Kampf gegen den Tod – die Degradierung des Lebens zu einem Kriegsschauplatz! 

 Welch ein Irrsinns-Programm im Widerstand zum kosmischen Naturgesetz: Übermut statt Demut, Beherrschen statt dienen, manipulieren statt geschehen lassen.

Die tägliche Umgangssprache ist voll von Aggression und Gewalt, unsere Politiker, die keine weisen Führer eines Landes mehr sind, geben mit ihrer kriegerischen Diktion den Ton an. Die gesamte Medienlandschaft ist durchtränkt von pathologisierender Sensation. Eine traumatische Welt im Taumel ständig neuer Verwundungen. 

Wer Waffen produziert, um die Gesundheit seiner Volkswirtschaft zu ermöglichen, wird von gegnerischen Waffen bedroht und bekämpft. 

Wer einen Konsumwahn um jeden Preis propagiert, wird in diesem Rausch zu Grunde gehen. 

Der Mensch hat den Planeten Erde als Kampfgebiet missbraucht und wird nun ständig überrascht, wie sich die Natur gewaltsam zur Wehr setzt. 

Und mitten in diesem schizophrenen Kampf ums Dasein ertönt plötzlich lauthals der Schrei: wo ist Gott?- wo ist Allah? 

Der Mensch hat sich von seiner Gottes-Ebenbildlichkeit distanziert und in einer Götzenlandschaft verirrt.

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